Forschungsprofil der Abteilung

Die Forschung an der Abteilung fokussiert individuelle Unterschiede in Kognition, subjektivem Wohlbefinden, und soziale Beziehungen über die gesamte Lebensspanne mit einem Fokus auf hohem Alter.  Wir nutzen mikro- und makrolängsschnittliche Forschungsmethoden zur Untersuchung differentieller Entwicklungsprozesse über verschiedene Zeitskalen. Unsere Forschung fokussiert Entwicklung auf mehreren zeitlichen Ebenen, von Kohortenunterschieden, die sich über Jahrzehnte manifestieren, über individuelle Unterschiede in mehrjährigen makrolängsschnittlichen Verläufen, bis zu intensiven mikrolängsschnittlichen Prozessen über einige Tage und Stunden. Wir untersuchen die Wechselwirkung zwischen individuellen Unterschieden in langjährigen Entwicklungsverläufen und alltäglichen Funktionen, um neue Perspektiven zur Förderung gesunden Alterns zu erlangen.

Aktuelle und abgeschlossene Forschungsprojekte:

  • „Home-Office und Wohlbefinden“, Transdisziplinärer Forschungsbereich „Individuen, Institutionen und Gesellschaften“ (TRA 4) der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Antragsteller: Johanna Hartung & Gizem Hülür, Dauer: Januar 2022-Dezember 2022

Dieses Projekt hatte das Ziel, Unterschiede im Wohlbefinden von Arbeitnehmenden zwischen Tagen im Home-Office und Büro zu untersuchen. Dabei sollen auch Einflussfaktoren auf Personenebene wie beispielweise Persönlichkeit und Alter der Personen, und auf Kontextebene beispielsweise soziale Interaktionen und Arbeitsweg berücksichtigt werden. Hierfür wurde eine Online-Tagebuchstudie durchgeführt, bei der Teilnehmende aus ganz Deutschland jeden Abend von Montag bis Freitag über einen Monat Fragen beantwortet haben.

  • “Memory Lapses in the Daily Lives of University Students: Nature, Correlates, and Consequences”, Argelander Starter-Kit Grant, Antragstellerin: Johanna Hartung, Dauer: Juni 2022-Mai 2024

Das Ziel dieses Projekts ist es, Zusammenhänge täglicher Schwankungen von subjektiven Gedächtnisproblemen und objektiven Arbeitsgedächtnisleistungen mit Kontextfaktoren (z.B. aktuell empfundener Stress), retrospektiv erfassten Gedächtnisproblemen, Studienerfolg und weiteren interindividuellen Unterschieden bei Studierenden zu untersuchen. Hierfür werden Studierende der Universität über einen Zeitraum von 10 Tagen drei Mal täglich befragt. Die Datenerhebung ist für das Sommersemester 2023 geplant.

  • “Social Cognition in Normal Cognitive Aging: A Micro-Longitudinal Dyadic Perspective“, Schweizerischer Nationalfonds (SNF), Antragstellerin: Gizem Hülür, Dauer: Januar 2018 – Dezember 2021

Dieses Projekt hatte das Ziel, Prozesse interpersoneller Wahrnehmung und Einflussfaktoren in älteren (Ehe-)Paaren zu untersuchen. Zu diesem Zweck haben wir Experience-Sampling-Daten von 153 Paaren gesammelt (beide Partner mind. 65+ Jahre alt). Die Erhebung fand über 14 Tage statt (6 Erhebungen am Tag).

Ausgewählte Publikationen:

Weber, E., & Hülür, G. (in press). The role of relationship conflict for momentary loneliness and affect in the daily lives of older couples. Journal of Personal and Social Relationships. doi: 10.1177/02654075221138022

Weber, E., & Hülür, G. (2021). Affect contagion in daily life is mediated by perceptions of partner affect: An experience-sampling study with older couples. Emotion, 21, 1699-1711. doi: 10.1037/emo0001043

  • „Digitalization and the Social Lives of Older Adults”, Schweizerischer Nationalfonds (SNF), Antragstellerin: Gizem Hülür, Dauer: Dezember 2018 – November 2020

Dieses Projekt verfolgte das Ziel, die Rolle digitaler Kommunikationstechnologien für soziale Beziehungen im hohen Erwachsenenalter zu untersuchen. Zu diesem Zweck haben wir Experience-Sampling-Daten von 120 Personen gesammelt (mind. 65+ Jahre alt). Beginnend im März 2020 wurde diese Studie um eine wöchentliche Umfrage zu Kommunikation und Wohlbefinden erweitert. Diese Studie lief über ein Jahr und wurde im Sommer 2021 abgeschlossen.

Ausgewählte Publikationen:

Macdonald, B., Luo, M., & Hülür, G. (2021). Daily social interactions and well-being in older adults: The role of interaction modality. Journal of Personal and Social Relationships, 38, 3566-3589. doi: 10.1177/02654075211052536

Macdonald, B., & Hülür, G. (2021). Well-being and loneliness in Swiss older adults during the COVID-19 pandemic: The role of social relationships. The Gerontologist, 61, 240-250. doi: 10.1093/geront/gnaa194

  • “Evaluation of Project VITAL: Virtual Inclusion Technology for All”, Alzheimer’s Association and Florida Department of Elder Affairs, Antragsteller: Gizem Hülür, Kathryn Hyer, Lindsay Peterson, & William E. Haley, Dauer: Juli 2020 – September 2021

Dieses Projekt hatte das Ziel, Maßnahmen zur Erhöhung des Wohlbefindens und der Einsamkeit in Pflegeheimen und Einrichtungen betreuten Wohnens während der COVID-19-Pandemie mithilfe Tablets zu evaluieren. Ein Teilprojekt evaluierte den Einsatz der Tablets im Kontext der Pflege von Angehörigen. Es wurden Umfragen mit Angestellten von Pflegeeinrichtungen und Pflegenden von Angehörigen durchgeführt.

Ausgewählte Publikationen:

Prophater, L. E., Fazio, S., Nguyen, L. T., Hülür, G., Peterson, L. J., Sherwin, K., Shatzer, J., Branham, M., O’Hern, K., Stoglin, K., Tate, R., & Hyer, K. (2021). Alzheimer’s Association project VITAL: A Florida statewide initiative using technology to impact social isolation and well-being. Frontiers in Public Health. doi: 10.3389/fpubh.2021.720180

“A Metacognitive Calibration Intervention to Enhance Learning in Post-Secondary Education”, Association for Psychological Science (APS), Antragsteller: Gizem Hülür & Samuel D. Gosling, Dauer: April 2018-Mai 2019

In diesem Projekt entwickelten und evaluierten wir eine Intervention, mit dem Ziel, metakognitive Fähigkeiten und Studienleistungen von Studierenden zu erhöhen. Die Intervention und die Datenerhebung wurden über mehrere Semester in einer Lehrveranstaltung der Psychologie an der University of Texas at Austin durchgeführt.    


 



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